Glossar zum Thema Systemische Aufstellungen
Der Aufstellungsablauf
Der Aufstellungsprozesses – Was geschieht vordergründig:
Beim Aufstellungsprozess wird wie bei einem Film schrittweise über eine „Bildsequenz“ ein wirksames Lösungsbild aufgebaut, welches als „ein innerer Film“ seine „heilende“ Wirkung im System entfaltet. Das Lösungsbild wirkt wie ein Initialimpuls für einen nachgelagerten inneren Veränderungsprozess. Je nach bestehender Problemsituation und „Impulsrichtung und -kraft“ hat das Lösungsbild eine befriedende, aussöhnende, entlastende, befreiende, stärkende oder ausgleichende Wirkung.
Das Vorgehen:
Der/die KlientIn hat ein Problem, er/sie fühlt sich einem Leidensdruck ausgesetzt. Zur Lösung seines Problems entschliesst sich der/die KlientIn zu einer Systemischen Ausstellung. Sie/er kommt mit einem Anliegen an die Vorbesprechung.
Vorbesprechung, als Einzelgespräch
- Die/der KlientIn schildert dem Aufstellungsleiter ihr Anliegen – Problem.
- Bei komplexen Familienkonstellationen wird ein Genogramm des Familiensystems des Klienten angefertigt.
- Bei Bedarf unterstützt der Aufstellungsleiter den Klienten bei der Formulierung seines Veränderungsziels.
Ablauf einer Aufstellung – Gruppe (eine Kurzdarstellung)
- Vorbereitung: Der Aufstellungsleiter erläutert den Teilnehmern den Ablauf und die Regeln der Aufstellung.
- Der Aufstellungsleiter befragt den Klienten zu seinem Anliegen und seinem Veränderungsziel.
- Auswahl der Stellvertreter: Der Klient sucht auf Anweisung des Aufstellungsleiters für die von ihm genannten Personen und Begriffe unter den Teilnehmern Stellvertreter aus. Er bittet sie jeweils: Würdest du für … als Stellvertreter zur Verfügung stellen. Dies geschieht so lange, bis für alle Personen und Begriffe Stellvertreter gefunden wurden.
- Positionierung der Stellvertreter: Der Klient positioniert den ausgewählten Stellvertreter anhand seines inneren Bildes an einer bestimmten Stelle auf der Aufstellungsfläche. Die Position und die Blickrichtung der Stellvertreter widerspiegeln, die Beziehung zwischen den verschiedenen Protagonisten des Systems. Die Abfolge der Positionierung der Stellvertreter geschieht analog ihrer Auswahl.
- Exploration: Der Aufstellungsleiter lässt für kurze Zeit das Aufstellungsbild auf die «aufgestellten» Stellvertreter einwirken. Anschliessend werden die Stellvertreter zu ihrer körperlichen und emotionalen Befindlichkeit durch den Aufstellungsleiter befragt. Die Reihenfolge der Befragung ergibt sich aus dem inneren Bild des Aufstellungsleiters oder eine wahrnehmbare Dringlichkeit.
- Intervention: Aufgrund seiner Wahrnehmung und der Befragung nimmt der Aufstellungsleiter Veränderungen an der Positionierung einzelner Stellvertreter vor. Bei Bedarf werden zusätzliche Stellvertreter aufgestellt oder aus Ihrer Position entlassen. Bei Bedarf kann der Prozess durch „rituelle Handlungen und Gesten“ (verbale & nonverbale) unterstützt und verstärkt werden. Der Zyklus des Befragens und Veränderung wird (als iterative Schleife) solange fortgesetzt, bis das abschliessende Lösungsbild gefunden wurde.
- Integration: Am Ende der Aufstellung übernimmt der Klient die Position seines Stellvertreters im Lösungsbild und lässt währen einigen Minuten auf sich einwirken.
- Die Stellvertreter werden mit Dank aus ihrer Aufgabe als Repräsentanten aus der Aufstellung „entlassen“.
- Rücknahme: Am Ende der Aufstellung lösen sich alle Stellvertreter von ihren „Rollen“. Dies geschieht jeweils individuell: Die kann geschehen mittels eines formalen Satzes, mit dem Ausschütteln von Armen und Beinen, dem Abwaschen des Gesichtes mit kalten Wasser, herumgehen, tiefen Atemzügen, usw.
Das Lösungsbild hat je nach bestehender Problemsituation eine befriedende, aussöhnende, entlastende, befreiende, stärkende, ausgleichende oder … Wirkung.
Nachbesprechung, als Einzelgespräch
- Der Klient schildert dem Aufstellungsleiter, was sich in der Zwischenzeit in seinem Leben – Lebensumfeld verändert – ereignet hat. Klient und Aufstellungsleiter überprüfen, wieweit die Zielsetzung des Anliegens erreicht wurde oder ob eine weitere Intervention notwendig ist.
Das Lösungsbild wird erarbeitet.